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
BITTERE NIEDERLAGE IN ALLERLETZTER SEKUNDE
30. November 2018
Die Ravensburg Towerstars haben ein attraktives Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Frankfurt mit 1:2 verloren. Nur ein Bruchteil einer Sekunde fehlte dem Team von Coach Jiri Ehrenberger zumindest für einen wohlverdienten Punkt.
Das erste Highlight dieses Spitzenspiels gab es schon weit vor dem eigentlichen Spielbeginn. Die letzten der 3418 verfügbaren Tickets gingen um kurz vor 18 Uhr weg, damit klebte das Schild „Spiel ist ausverkauft“ an den Scheiben des Abendkassen-Schalters.
Bis zum Spielbeginn mussten die erwartungsfrohen Zuschauer aber noch etwas Geduld zeigen. Zwar traf der Teambus der Löwen aus Frankfurt pünktlich zwei Stunden vor Spielbeginn ein, nicht aber die Ausrüstung. Diese befand sich in einem Transporter der Betreuer, die im Freitagabendverkehr in einem Stau stecken blieben.
Mit 15 Minuten Verzögerung konnte die Partie dann endlich starten und es schien, als ob beide Teams die verlorenen Zeit alsbald wieder reinholen wollten. In den ersten vier Spielminuten gab es nur eine einzige Unterbrechung aufgrund eines Icings, ansonsten ging die Partie munter hin und her. Zwar blieb der erste Spielabschnitt letztlich ohne Treffer, die Fans auf den Rängen bekamen jedoch attraktives Eishockey zu sehen. Spielerische Vorteile und auch die klareren Chancen verbuchten die Towerstars.
Den zweiten Spielabschnitt hätten für die Oberschwaben kaum besser starten können. Eine aus dem ersten Spieldrittel übernommene Strafzeit gegen Frankfurt verwertete Sören Sturm mit einem unhaltbaren Schlagschuss von der blauen Linie zum viel umjubelten 1:0 Führungstreffer. Wirklich geschockt wirkte der Tabellenzweite aus der hessischen Metropole allerdings nicht, ganz im Gegenteil. Mit schnellen Kombinationen setzten sie sich immer wieder im Ravensburger Drittel fest und Towerstars Torhüter Jonas Langmann hatte enorm viel zu tun.
Ab der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts kippte die Partie aber wieder in die andere Richtung. Die Towerstars zeigten sehr aggressives und effektives Vorchecking und sie eroberten sich immer wieder die Scheiben, bevor die Löwen den Spielaufbau ansetzen konnten. Jetzt stand Frankfurts Goalie Bastian Kucis verstärkt im Brennpunkt. Schade war für die Towerstars, dass der einzig wirklich nennenswerte Fehler in der Abstimmung für den 1:1 Ausgleichstreffer sorgte. Matt Pistilli nahm den Pass von Marius Erk in der neutralen Zone an und zog auf und davon, Brett Breitkreuz nahm aus kurzer Distanz dann den Querpass direkt und hart zum 1:1 Ausgleich ab. Die weiteren eineinhalb Minuten mussten sich die Towerstars dann in die Pause zittern, Frankfurt machte mächtig Druck.
Auch im Schlussabschnitt war Frankfurt der Führung zunächst näher, ein Schuss an den Pfosten sorgte auf Ravensburger Seite dann prompt für das Signal, wieder mehr zu investieren. Robin Just hatte dann die Riesenchance, als er zwei Löwen-Verteidigern enteilte, den Puck aber aus halblinker Position knapp am rechten Pfosten vorbei setzte. Nach fünf Minuten spielte sich das Geschehen für rund zwei Minuten auf der Gegenseite ab. Einer der beiden Unparteiischen sah den Regelverstoß eines hohen Stocks und nach gewisser Unklarheit musste Sören Sturm auf die Strafbank. Die fällige Strafzeit überstanden die Oberschwaben jedoch schadlos.
Kurz nachdem die Towerstars wieder komplett waren, zischte die Scheibe aber doch ins eigene Netz. Die Gestik von Hauptschiedsrichter Robert Paule im selben Moment bestätigte aber das Ergebnis der Videobeweis-Sichtung. Bevor der Puck im Tor einschlug, waren gleich zwei Frankfurter Stöcke vor dem Tor zu hoch, kein gültiger Treffer.
Ab der 52. Minute gehörte das Spiel dann für ein paar Minuten wieder den Towerstars, die noch einmal alle Kräfte bündelten und sich gute Möglichkeiten erarbeiten konnten. Beispielsweise durch Robin Just, der einen Querpass von Kollege Andreas Driendl zwar gefährlich zum gegnerischen Tor ablenken konnte, der Puck aber ganz knapp am Tor vorbeiging.
So tickte die Uhr immer mehr herunter und viele Zuschauer stellen sich schon auf eine Verlängerung ein. Dazu sollte es aber nicht kommen. In der Schlussminute konnten die Towerstars durch Ondrej Pozivil einen Angriff einleiten, doch gegen drei Gegenspieler blieb dieser kurz nach der blauen Linie stecken. Der Puck ging sofort in die andere Richtung und Frankfurt setzte sich im Ravensburger Drittel fest. Dann die letzte Sekunde, in der ein Puck zurück in den Rückraum zu Matt Pistilli kam. Dieser hämmerte die Scheibe mit der Schlusssirene zum 1:2 in die Maschen. Der Jubel auf Frankfurter Seite war groß, doch zunächst mussten die Unparteiischen klären, ob der Treffer auch tatsächlich während der regulären Spielzeit erzielt wurde. Nach Sichtung des Videobeweises war aus Sicht der Schiedsrichter geklärt, dass der Puck noch während der laufenden Spielzeit die Ravensburger Torlinie überschritten hatte. Doch der Treffer zählte, die Towerstars standen mit komplett leeren Händen da. Bildergalerie vom Spiel
Am Sonntag gibt es für das Team von Trainer Jiri Ehrenberger die Chance, sich die verlorenen Punkte wieder zurück zu holen. Es wartet allerdings eine schwere Aufgabe, wenn die Towerstars beim amtierenden Meister Bietigheim Steelers zu Gast sind.
1:0 21:02 Sturm (Just, Pompei, 5:4) 1:1 38:21 Breitkreuz (Pistilli, Erk), 1:2 59:59 Pistilli (Breitkreuz, Span). Strafminuten: Ravensburg 2, Frankfurt 4. Zuschauer: 3418 (ausverkauft)